Die Stiftskirche zu Walbeck – Zusazinformation
„Der alsbald begonnen Bau der Stiftsgebäude und der dazugehörigen Kirche wurde vielleicht erst nach Lothars Tod (964?) von seiner Gemahlin Mathilde zu Ende geführt.
Die neue Gründung war kein eigentliches Kloster, sondern ein Chorherrenstift, in das nur Geistliche, die ein klösterliches, gemeinsames, gottesdien-lichen Übungen dienendes Leben führten, aufgenommen wurden. Das Stift war der Jungfrau Maria, deren Bild es in einem Siegel führte, und dem heili-gen Pankratius, dem Familienheiligen des Grafenhauses Walbeck, geweiht (lt. Hans Feldtkeller war Pankratius bereits in zwei anderen Kirchen, die Walbecker Besitz waren, der Schutzpatron).
Anfangs nahm man 12 Chorherren auf, später aber wurde die Zahl, weil die Einkünfte nicht ausreichten, auf 6 herabgesetzt. Ein Bild der Anlage ist nicht erhalten. Nach alten Nachrichten lag das Wohngebäude der Stiftsherren im Norden der mehrmals umgebauten Kirche, mit der zusammen es ein Quadrat bildete, der davon eingeschlossene Raum bildete den Kirchhof. Das Stiftshaus hatte zwei Stockwerke. Im unteren befanden sich der Speisesaal, das Unter-richts- und das Bibliothekszimmer und die Kapitelstube, im oberen die einzelnen Wohnzellen und der Schlafraum. Um den Kirchhof herum lief der Kreuzgang. Das gemeinsame Leben wurde um die Mitte des 13. Jahrhunderts aufgegeben; die Geistlichen bezogen dann eigene Wohnungen.“
(D. Nebelsieck S. 162/163)